Die Biopsie der Prostata – Radiologie und Urologie arbeiten Hand in Hand
Gezielte Diagnostik im Bereich Prostatakrebs erfolgt heutzutage mit der fusionierten Biopsie der Prostata. Prostatakrebs gehört zu den statistisch häufigsten Krebserkrankungen beim Mann. Aufgrund dieser Häufigkeit (Prävalenz) wurde auf dem Gebiet der Behandlung des Prostatakarzinoms (Karzinom = Krebs) viel geforscht und entwickelt. Die moderne Radiologie ermöglicht mit dem sogenannten multiparametrischen MRT, kurz mpMRT, eine viel bessere Identifikation von Krebsgewebe im Organ als die herkömmliche Ultraschalluntersuchung. Robotische Systeme wie das da Vinci Operationssystem, das auch in der Urologischen Klinik München-Planegg zur Anwendung kommt, helfen dem urologischen Operateur, die Präzision der chirurgischen Arbeit zu verbessern und mögliche Komplikationen wie Impotenz und Inkontinenz erheblich zu reduzieren.
Neuerungen bei der Biopsie der Prostata in unserer Klinik
Ab Dezember 2017 verfügt die Urologische Klinik über ein eigenes Radiologiezentrum unter Leitung von Prof. Thomas Henzler. Die dort durchgeführte fusionierte Biopsie der Prostata ist für den Patienten besonders hilfreich. Nach Jahren der Entwicklung ist die Idee seit einigen Jahren ausgereift und arbeitet zuverlässig. Bei der herkömmlichen Biopsie der Prostata wurden markierte, tumorverdächtige Areale auf dem MRT der Prostata durch die räumliche Vorstellungskraft des Urologen mit den Bildern des Ultraschallgerätes in Deckung gebracht. Dies führt dazu, dass bei einer herkömmlichen Prostatabiopsie der Chirurg nach einem bestimmten, normierten Raster Proben aus der Prostata entnimmt, ohne gezielt verdächtige Areale ansteuern zu können. Daher weist die herkömmliche Biopsie der Prostata gerade einmal eine 40-50 prozentige Chance zur Erkennung eines existierenden Karzinoms auf.
Die Fusionsbiopsie dagegen hat mit 85% eine doppelt so hohe Erkennungsrate. Mit dem mpMRT, das von einem erfahrenen Radiologen der Urologischen Klinik in München Planegg erstellt und ausgewertet wird, ist der erste Schritt getan. Die Schlüsseltechnik hinter dem Konzept liegt in dem Computerprogramm, das es ermöglicht, die vormarkierten, tumorverdächtigen Areale der MRT Bilder in Echtzeit mit dem Ultraschallbild des Urologen während der Biopsie in Deckung zu bringen. Der Urologe kann also durch die Abgleichung, Erkennung und Markierung der verdächtigen Organbereiche weitaus präzisere Gewebestanzen entnehmen und mit höherer Wahrscheinlichkeit die tumorverdächtigen Areale erreichen und damit diagnostisch relevante Proben gewinnen.
Durch diese von den spezialisierten Urologen und Radiologen der Urologischen Klinik München-Planegg entwickelte Technik wird zuvor nie dagewesene Präzision und Sicherheit bei der Prostatadiagnostik ermöglicht. Durch die ‚Fusion’ und Zusammenarbeit beider Fachdisziplinen ist es möglich, die randomisierte, sprich zufallsabhängige klassische Biopsietechnik der Prostata erheblich zu verbessern und so unnötigen Belastungen von Patient und Organ vorzubeugen.
Die Fusionsbiopsie Prostata kann in der Urologischen Klinik München Planegg durchgeführt werden. Ihr Urologe berät Sie dazu gerne.